Am Mittwochabend war der Aufsichtsrat zuvor vom Vorstand über die Lage bei dem Thema informiert worden. Nach außen schweigt das Unternehmen weiter zu dem Verdacht gegen deutsche Autobauer, hält den Austausch zwischen Konzernen zu technischen Fragen aber für "weltweit üblich". Wenige Tage vor dem Berliner "Diesel-Gipfel" ist nun Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) zu Gast im VW-Stammwerk in Wolfsburg.
Zur Frage von Gesprächen unter den Herstellern hieß es in einer VW-Mitteilung, davon profitierten auch Kunden, "weil innovative Lösungen schneller verfügbar und preiswerter sind als aufwendigere Einzelentwicklungen". Die EU-Kommission prüft derzeit Informationen, wonach sich VW, BMW , Daimler , Audi und Porsche in verschiedenen Fragen mutmaßlich abgesprochen haben sollen. Einige VW-Kontrolleure gaben an, vom Kartellverdacht aus den Medien erfahren zu haben.
"Die Information gegenüber dem Aufsichtsrat ist offen diskutiert worden", teilte Volkswagen mit. "Der Vorstand wird den Aufsichtsrat in entsprechenden Angelegenheiten vollumfänglich informiert halten."
In Berlin betonte ein Sprecher von Hendricks, der Auftakt ihrer Sommerreise sei nicht mit Blick auf den Verdacht illegaler Absprachen deutscher Autobauer geplant worden. "Aber es trifft sich, denke ich, sehr gut", fügte er hinzu. Denn es gehe um Mobilität der Zukunft, Elektromobilität und "die Herausforderungen, die sich VW konkret jetzt vorgenommen hat". Die Ministerin will sich auch mit Konzernchef Matthias Müller und Betriebsratschef Bernd Osterloh treffen. Auch Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil sowie Wirtschaftsminister Olaf Lies (beide SPD) - sie sitzen im Aufsichtsrat von VW - hatten Aufklärung verlangt.