Unternehmen sind nach einer Analyse der Allianz mit steigenden Haftungsrisiken konfrontiert - insbesondere durch Sammelklagen und Rückrufe. Vor allem in den USA sprechen die Gerichte Klägern gegen Unternehmen demnach immer höhere Entschädigungssummen zu. Demnach hat sich die durchschnittliche Vergleichssumme der 50 größten US-Gerichtsurteile von 2014 bis 2018 von 28 auf 54 Millionen US-Dollar fast verdoppelt, schreiben die Haftungsexperten des zur Allianz gehörenden Industrieversicherers AGCS in ihrer am Mittwoch veröffentlichten Untersuchung.
In Europa ist vor allem eine wachsende Zahl von Produktrückrufen auffällig. Demnach gab es 2019 in der EU 475 Rückrufe allein in der Autoindustrie, elf Prozent mehr als 2018 (428) - und der höchste Wert des vergangenen Jahrzehnts. Zu den steigenden Risiken trägt laut AGCS-Studie die zunehmende Konzentration in der Branche bei. Besondere Bekanntheit hat in dieser Hinsicht der japanische Airbag-Hersteller Tataka erlangt. Dieser belieferte laut AGCS 19 Autohersteller. Nachdem es Berichte über Verletzungen und tödliche Unfälle gegeben hatte, wurden laut Studie von 2002 bis 2015 dann geschätzt 60 bis 70 Millionen Autos zurückgerufen. (dpa/swi)
Lesen Sie auch:
Investorenprozess zur Dieselaffäre: VW und Anleger streiten weiter
Abgasskandal: VW will 50.000 Einzelkläger mit Einmalzahlungen entschädigen
Kriminelle Unternehmen: Regierung will schärfere Strafen
Aus dem Datencenter: