Der neue Ford-Chef Jim Hackett will den zweitgrößten US-Autobauer mit drastischen Maßnahmen wieder in die Spur bringen. Drastische Kostensenkungen, eine überholte Produktpalette und ein radikaler Strategieschwenk hin zu Elektromobilität und autonomem Fahren sollen das Unternehmen fit für die Zukunft machen, sagte der Manager bei einer Investorenkonferenz in New York. (Lesen Sie hier den Kommentar zu den Umbauplänen von Automobilwoche-Reporter Michael Knauer)
Hackett kündigt radikalen Strategieschwenk an
"Die Entscheidung zur Veränderung ist nicht leicht", hieß es im Statement des seit Mai amtierenden Ford-Chefs. "Doch wir müssen akzeptieren, dass die Tugenden, die uns im im letzten Jahrhundert Erfolg brachten, keine Garantie für künftigen Erfolg sind". Hackett will die Ausgaben in den nächsten fünf Jahren um 14 Milliarden Dollar (12 Mrd Euro) reduzieren - die Materialkosten sollen um 10 Milliarden sinken und die Entwicklungskosten um 4 Milliarden.
Zudem will der Ford-Chef das Angebot umkrempeln und nicht davor zurückschrecken, Modelle zu streichen. 7 Milliarden Dollar an Investitionen sollen von kleineren Wagen in größere Modelle wie SUV und Pick-up-Trucks umgeschichtet werden. Außerdem werde man ein Drittel weniger Geld als bisher in Verbrennungsmotoren stecken und damit stattdessen E-Autos entwickeln - zusätzlich zu einem bereits angekündigten 4,5 Milliarden Dollar schweren Förderprogramm.
Auch US-Marktführer GM hatte am Montag in Detroit angekündigt, sein Angebot an Elektroautos kräftig ausbauen zu wollen - bereits in den nächsten anderthalb Jahren würden zwei weitere vollelektrische Modelle vorgestellt. Unterdessen enttäuschte Teslas Hoffnungsträger Model 3 mit schwachen Produktionszahlen. (dpa-AFX/os)
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