"Dieses Gesetz ist Symbolpolitik aus dem Lehrbuch und wird rein gar nichts ändern", sagte Krischer. Der Grünen-Finanzpolitiker Stefan Schmidt sagte, Diesel und Benziner müssten entsprechend ihrer ökologischen Folgen besteuert werden. "Nur mit einem Bonus-Malus-System schaffen wir es, den CO2-Ausstoß im Straßenverkehr zu senken. 24 EU-Staaten machen es schon vor. Deutschland muss sich endlich anschließen."
Greenpeace-Verkehrsexperte Tobias Austrup sagte: "Niemand lässt sich durch eine Hand voll Euro im Jahr vom Kauf einer sündteuren CO2-Schleuder abhalten." Diese Reform der Kfz-Steuer müsse daher bald wieder geändert werden. Frankreich, Dänemark oder die Niederlande zeigten längst, dass eine Zulassungssteuer für Spritschlucker schnell zu sparsameren Neuwagen führe.
Auch ADAC-Verkehrspräsident Gerhard Hillebrand erklärte, die aktuelle Reform könne nur ein erster Schritt sein. "Perspektivisch müssen wir die Kfz-Steuer konsequent und vollständig am CO2-Ausstoß ausrichten, um eine optimale Lenkungswirkung zu erzielen." Der vorliegende Gesetzentwurf sei dennoch ein vertretbarer Kompromiss zwischen mehr Anreizen für Klimaschutz und bezahlbarer Mobilität. (dpa/swi)
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CO2-Ausstoß in Deutschland von 2017 bis 2020