Das großangelegte Pariser Elektroauto-Carsharing Autolib' steht vor dem Ende. Der zuständige kommunale Zweckverband verweigerte am Donnerstag einen Verlustausgleich von 233 Millionen Euro, den der Mischkonzern Bolloré als Betreiber gefordert hatte. Dies bringe faktisch die Kündigung des Vertrags zum 25. Juni mit sich, teilte der Verband mit. Autolib' war 2011 mit großen Hoffnungen gestartet - das staugeplagte Paris wollte damit Luftverschmutzung und Verkehrschaos reduzieren.
Die an die 4000 kleinen grauen Elektroautos konnten an gut 1100 Stationen am Straßenrand ausgeliehen und wieder abgestellt werden. Allerdings schrieb das Angebot rote Zahlen, zudem gab es Klagen über den Zustand der Autos. Der Zweckverband möchte nun nach neuen, "wirtschaftlich solideren" Carsharing-Angeboten suchen. Der Konflikt zwischen Bolloré und seinen öffentlichen Partnern hatte sich über die vergangenen Wochen hochgeschaukelt, beide Seiten machten sich gegenseitig für die Eskalation verantwortlich.