Als Tesla 2009 die ersten Innenraumfotos des Model S gezeigt hat, kamen die Autofahrer aus dem Staunen nicht heraus. Denn viel mehr als ein großer, rechteckiger Touchscreen war darauf nicht zu sehen. Doch zwölf Jahre später können die Amerikaner damit keinen mehr aus der Reserve locken. Nicht nur, dass die Konkurrenz längst nachgezogen und bis hinein in Kleinwagen wie den Renault Clio ähnlich imposante Displays geschraubt hat.
Sondern immer mehr Hersteller installieren nun das ganz große Kino im Cockpit und ersetzen das gesamte Armaturenbrett durch einen einzigen Bildschirm. Das ist kein Wunder, sagt Jan Burgard vom Strategieberater Berylls aus München: "Schließlich kann man viele Kunden heute eher mit den Zentimeterangaben zur Bildschirmdiagonale beeindrucken als mit der Zahl der Zylinder", beobachtet er eine vom Smartphone initiierte Verschiebung der Prioritäten.
Am konsequentesten hat darauf vor zwei Jahren der chinesische Hersteller Byton reagiert, dessen M-Byte als aktueller Rekordhalter für Bildschirmgröße gilt - zumal sich dort nach Angaben des Unternehmens nicht nur ein Screen quer durchs ganze Auto zieht, sondern auch im Lenkrad und auf dem Mitteltunnel noch ein Touchdisplay integriert ist. Weil der Geländewagen allerdings gerade in einem Finanzierungstief steckt, will Mercedes nun den Chinesen mit dem Hyperscreen für den neuen EQS die Schau stehlen.