Berlin. Der Fiat 500X überschreitet die gesetzlichen Grenzwerte für den Ausstoß von Stickoxid (NOx) um das 17-facher, der Renault Captur um das 16-fache und die Mercedes B-Klasse um das 13-fache. Das ist das Ergebnis von Tests, die die Deutsche Umwelthilfe (DUH) vorgenommen hat. Damit überschritten inzwischen drei Diesel-Pkw die Grenze von 1000 mg NOx pro Kilometer. "Von den für die Luftreinhaltung zuständigen Bundesländern beziehungsweise den Städten mit Umweltzonen fordern wir als Sofortmaßnahme Dieselfahrverbote, wenn die Temperatur unter plus zehn Grad Celsius beträgt", sagte DUH-Geschäftsführer Jürgen Resch.
Im Februar war bekannt geworden, dass zahlreiche Hersteller eine Ausnahmeregelung in der EU-Verordnung nutzen, wonach die Abgasreinigung reduziert werden darf, wenn ansonsten Motorschäden drohen. Die Abgasreinigung wird in solchen Fällen ab einer bestimmten Temperatur, meist ab plus zehn Grad Celsius, deaktiviert.Die DUH lässt das Argument, dies sei zum Schutz des Motors nötig, nicht gelten. Es gebe "keinerlei technologische Begründung" für eine Abschaltung der Abgasreinigung, hieß es in einer Pressemitteilung. Mehrere Hersteller hatten deshalb Rückrufe angekündigt. Die von der DUH jetzt beanstandete B-Klasse gehört zu den Fahrzeugen, deren Nachbesserung Daimler angekündigt hat. Die Abstimmung mit dem KBA laufe noch, sagte eine Daimler-Sprecherin. Renault betonte ebenso wie Daimler, man halte die gültigen Vorschriften ein.