Mountain View. Chris Urmson, Chefentwickler von selbstfahrenden Autos bei Google, verlässt den Konzern. Er fühle sich bereit für eine neue Herausforderung, schrieb Urmson in einem Blogeintrag am Freitagabend. Seit den frühen Tagen des Projekts im Jahr 2009 war der ehemalige Wissenschaftler der Universität Carnegie Mellon dabei. Urmson wurde Projektchef, nachdem der Gründer des Forschungslabors Google X, Sebastian Thrun, sich vor einigen Jahren zurückgezogen hatte. Im letzten Jahr wurde dann der ehemalige US-Chef von Hyundai, John Krafcik, zum CEO des Autoprojekts in der Holding Alphabet ernannt. Urmson blieb Chefentwickler und präsentierte unter anderem die monatlichen Fortschrittsberichte.
Rund 2,9 Millionen Kilometer hätten Googles Roboterwagen inzwischen computergesteuert zurückgelegt, schrieb Urmson. Offen ließ er, was er als nächstes machen werde. Er habe beschlossen, dass es an der Zeit für ein neues Abenteuer sei. "Wenn ich ein anderes Projekt finde, das zur Besessenheit und mehr wird, werde ich mich doppelt so glücklich schätzen", schrieb Urmson. Die "New York Times" berichtete, er sei unzufrieden mit der Ausrichtung des Projekts unter Krafcik gewesen und habe vor einigen Monaten mit Alphabet-Chef Larry Page darüber gesprochen. Urmson selbst habe bestritten, dass die Gespräche mit Page der Grund für sein Ausscheiden seien, schrieb die Zeitung.