Gegner der geplanten Fabrik des US-Elektroautobauers Tesla haben das Ende der Anhörung von Einwänden nach acht Tagen scharf kritisiert. "Die Erörterung wurde auf Druck des Umweltministeriums vorzeitig beendet. Ob wir dagegen vorgehen werden, wird noch geprüft", sagte der Sprecher der Bürgerinitiative Grünheide, Steffen Schorcht, der Deutschen Presse-Agentur am Sonntag. Die Anhörung sei schlecht strukturiert gewesen. Im Ergebnis seien viele Kritiker nicht zu Wort gekommen, sagte der Sprecher. Es bestehe weiter viel Unsicherheit bei den Menschen. Fragen an Tesla etwa zu Lärmschutzwänden oder der Reduktion der Luftemission habe das US-Unternehmen bei der Anhörung nicht beantwortet.
Tesla will von Sommer 2021 an in Grünheide bei Berlin mit etwa 12.000 Beschäftigten bis zu 500.000 Elektroautos im Jahr herstellen. Der Bau der Fabrik geht schnell voran, obwohl noch keine umweltrechtliche Genehmigung vom Land Brandenburg vorliegt. Allerdings gibt es vorläufige Zulassungen für einzelne Abschnitte.
Nach zunächst angesetzten drei Erörterungstagen mit Einwänden von 414 Menschen oder Verbänden hatte sich die Anhörung in der Stadthalle von Erkner (Oder-Spree) bis auf acht Tage hingezogen, auch wegen vieler emotionaler Wortbeiträge zu Beginn. Laut Schorcht sei das nachvollziehbar. Es sei die erste Möglichkeit für die Bürger gewesen, Fragen zu stellen. Kritiker hatten mit dem Landesumweltamt über die Auswirkungen des Projekts auf die Umwelt debattiert. Unter anderem ging es um die Themen Lärm-und Immissionsschutz sowie um Wasser.