Der in japanischer Untersuchungshaft sitzende frühere Verwaltungsratschef des Renault-Partners Nissan , Carlos Ghosn, hat erstmals öffentlich seine Unschuld beteuert und sämtliche Vorwürfe gegen ihn zurückgewiesen. "Euer Ehren, ich bin unschuldig", sagte der 64-jährige Automanager am Dienstag bei einer Anhörung des Bezirksgerichts in Tokio. Der Architekt der Autoallianz aus Renault, Nissan und Mitsubishi war am 19. November wegen Verdachts auf Verstoß gegen Börsenauflagen festgenommen worden. Zudem soll er private Investitionsverluste auf Nissan abgewälzt haben. Ghosns Anwalt beantragte ein Ende der mehr als 50 Tage andauernden Inhaftierung.
Er habe "immer ehrenhaft und legal" und mit Wissen und Zustimmung der Zuständigen bei Nissan gehandelt, las Ghosn aus seiner rund zehnminütigen schriftlichen Stellungnahme vor. "Ich wurde falsch beschuldigt und unfair festgenommen, basierend auf wertlosen und unbegründeten Anschuldigungen", erklärte Ghosn. Er hatte das Gericht wie in Japan üblich mit gefesselten Händen und einem Seil um den Bauch betreten. Er trug einen dunklen Anzug ohne Krawatte, dazu Plastiklatschen, wie es bei Inhaftierten in Japan die Regel ist.