Der in Untersuchungshaft sitzende Ex-Verwaltungsratchef von Nissan und Mitsubishi, Carlos Ghosn, soll unerlaubt Millionenbeträge von einer niederländischen Tochterfirma kassiert haben.
Ghosn habe von dem niederländischen Gemeinschaftsunternehmen Nissan-Mitsubishi B.V. (NMBV) ohne vorgeschriebene Absprache mit den beiden anderen Vorstandsmitgliedern, Nissan-Chef Hiroto Saikawa und Mitsubishi Motors-Chef Osamu Masuko, rund 7,8 Millionen Euro Entschädigung erhalten.
Das sei das Ergebnis einer gemeinsamen internen Prüfung, wie beide Renault-Partner am Freitag bekanntgaben. "Anderes verdächtiges, illegales Verhalten" habe man nicht feststellen können, erklärte Mitsubishi Motors in seiner Mitteilung.
Der 64-jährige Ghosn, der einst Nissan vor der nahen Pleite gerettet und zusammen mit Renault und Mitsubishi eine mächtige internationale Autoallianz geschmiedet hatte, war am 19. November in Tokio zusammen mit seiner früheren rechten Hand Greg Kelly wegen Verstoßes gegen Börsenauflagen festgenommen und angeklagt worden.
Zudem soll er laut Staatsanwaltschaft private Investitionsverluste auf Nissan übertragen haben. Während Kelly kürzlich auf Kaution frei kam, sitzt Ghosn nach zwei Monaten weiter in Untersuchungshaft. Nur wenige Tage nach seiner Festnahme hatten ihn Nissan und Mitsubishi als Verwaltungsratschef gefeuert. Ghosn hat vor Gericht jegliches Fehlverhalten abgestritten.