Frankfurt/Main. In der anstehenden Tarifrunde in der Metall- und Elektroindustrie könnte die IG Metall erstmals eine neue Taktik im Arbeitskampf erproben. Im vergangenen Oktober wurde eine Satzungsänderung vorgenommen, nun kann der Vorstand ohne vorherige Urabstimmung "Tagesstreiks" über 24 Stunden in einzelnen Betrieben ausrufen und den Teilnehmern dafür sogar Streikgeld zahlen. Das ist bei den bisherigen, regionalen Warnstreiks nicht möglich.
Im Arbeitskampf verfügt die IG Metall damit über eine weitere Eskalationsstufe - zwischen Warnstreiks und regulärem Streik. Einen solchen hat es lange nicht gegeben.In der deutschen Kernindustrie mit aktuell rund 3,8 Millionen Beschäftigten war dies zuletzt im Jahr 2002 der Fall. Das hat auch zur Folge,dass die gewerkschaftliche Streikkasse prall gefüllt ist.