Aber Daimler-Anwalt Stefan Rützel sagte, wenn auch nur einer der vielen Einwände greife, sei die Klage erledigt. Volvo-Anwalt Mallmann forderte die Kammer auf: "Haben Sie Mut! Weisen Sie die Klage hier und heute ab!" Wenn Lutz den Prozess jahrelang fortführen, die Ansprüche für jeden einzelnen Lastwagen beurteilen würde und dann "der BGH in 15 Jahren sagt, die Abtretung war unwirksam, dann ist niemandem gedient".
Schon die erste der beiden Financialright-Klagen ist mit Anhängen 18.000 Seiten lang. Ein Gutachter für Financialrihgt beziffert den Schaden auf "durchschnittlich zwischen 7,3 und 10,5 Prozent". Aber je nach Hersteller, Größe, und Motorisierung des Lastwagens, je nachdem, ob es um einen Sattelzug, einen Kipper oder einen Tankwagen geht, können auch andere Zahlen herauskommen. Die Kammer müsste das in jedem Einzelfall prüfen.
Zunächst muss sie entscheiden, ob Financialright die Ansprüche der Lkw-Käufer überhaupt einsammeln und einklagen darf. In der Verhandlung ließ die Vorsitzende Richterin noch keine Tendenz erkennen. Erst in drei Monaten, am 24. Januar, will sie eine Entscheidung verkünden. Ein Vorteil: Dann kann sie auch das anstehende BGH-Urteil im teilweise ähnlich gelagerten Mietrechtsfall mit einbeziehen. (dpa/swi)
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