Im Audi-Prozess entscheidet das Gericht am Dienstag über die Abtrennung des Verfahrens gegen Rupert Stadler. Am vierten Verhandlungstag, der um 9.15 Uhr beginnt, wird die Wirtschaftsstrafkammer des Landgerichts München II nicht nur die Befragung des angeklagten Motorentwicklers Giovanni P. fortsetzen, sondern auch darüber befinden, ob der prominenteste der vier Angeklagten ein anderes Verfahren bekommt.
Die Anwälte des langjährigen Audi-Chefs hatten die Abtrennung vergangene Woche beantragt. In ihrer Begründung machten sie der Münchner Justiz deutliche Vorwürfe. Das Verfahren sei "grob unfair", sagte Verteidiger Thilo Pfordte. Im Kern der Kritik steht, dass Stadler zusammen mit den drei anderen Beschuldigten angeklagt wird, obwohl ein großer Teil der ihnen vorgeworfenen Handlungen ihn nicht betrifft. Zudem kritisiert die Verteidigung, dass so wichtige Zeugen fehlen würden, weil sie als Beschuldigte in anderen Verfahren die Aussage verweigern könnten.