Was den Diesel zusätzlich unter Druck setzen dürfte: Dudenhöffer geht von steigenden Leasingraten für Autos mit Dieselmotor aus, und in der Folge dürften sich weitere Kunden abwenden.
Stück für Stück werde die Autobranche dann die Diesel-Produktion zurückfahren, allenfalls in den schweren und angesagten Stadtgeländewagen werden seiner Einschätzung nach große Dieselmotoren mit der Abgasnorm Euro 6d bleiben. Für Dudenhöffer ist das Urteil des Bundesverwaltungsgerichts damit "der Anfang vom Ende des Diesels."
Oder ist das zu hoch gegriffen? Immerhin berichtete die "Financial Times", der italienisch-amerikanische Autokonzern Fiat Chrysler verabschiede sich vom Dieselmotor. "Kein Kommentar", hieß es vom Konzern dazu.
Die US-Kanzlei Hausfeld, die VW-Kunden im Abgas-Skandal vertritt, forderte den weltgrößten Autobauer auf, in Deutschland zugelassene "Schummel-Diesel" zurückzunehmen. Volkswagen argumentiert, man trage mit sauberen Euro-6-Dieselmotoren sowie Software-Updates, die bei rund 2,25 Millionen Euro-5-Dieselautos in Deutschland aufgespielt seien, nachhaltig zu einer Verringerung der Stickoxid-Emissionen bei.
Bleibt die Frage, was die Diesel-Besitzer jetzt tun können. "Augen zu und durch", rät Dudenhöffer. Wer jetzt verkaufe, werde es schwer haben, einen Käufer zu finden. Wer ein anderes Auto kaufen wolle, solle sich für einen Benziner mit Partikelfilter, einen 48-Volt-Hybriden oder auch ein Elektroauto entscheiden. Bratzel wiederum macht klar: "Der Frust ist schon enorm." (Von Thomas Strünkelnberg, dpa)
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