Seoul. VW-Patriarch Ferdinand Piëch nannte es einmal einen Fehler in seiner Personalpolitik, den Autodesigner Peter Schreyer zum südkoreanischen Hersteller Kia gehen zu lassen.Der frühere Kreativchef von Audi und VW ist heute Leiter der Designzentren bei Kia Motors und dessen größerer Schwesterfirma Hyundai Motor. Der fünftgrößte Autokonzern wird heute von VW als wichtiger Konkurrent auf den Weltmärktenn wahrgenommen. Und der Bayer hat einen großen Anteil daran.
Der 1953 in Bad Reichenhall geborene Schreyer ist in der Autobranche ein bekannter Name. Unter anderem war Schreyer, der sich auch als bildender Künstler hervortut, für die Gestaltung des ersten Audi TT und des Golf IV verantwortlich. Für seine Arbeit wurde er mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet.
Kia hatte ihn 2006 mit der Absicht geholt, das Markenprofil des Herstellers zu stärken. Heute ist er für die ganze Modellpalette bei den Südkoreanern verantwortlich. «Wir haben es bei Kia geschafft, eine Identität für die Marke herzustellen», sagt der Bayer selbstbewusst im Rückblick. «Mit dem ersten K5 haben wir einen großen Schritt gemacht. Das war vorher noch nie der Fall, dass einkoreanisches Auto vom Designher so markant gewesen ist,dass man eine Basis geschaffen hat.» Als ein Motiv seines Weggangs nach Südkorea nennt er unter anderem eine große Neugier: «Mich hat das gereizt,diese andere Welt kennenzulernen.»