Frauen verdienen je nach Wohnort in Deutschland sehr unterschiedlich, aber deutlich weniger als Männer. So ist das mittlere Einkommen mit 2070 Euro brutto pro Monat für Frauen in Vollzeit deutschlandweit im Saale-Orla-Kreis in Thüringen am geringsten. Bei den Männern ist der Kreis Görlitz das Schlusslicht. Sie bekommen dort im Mittel aber immerhin 2273 Euro. Dies geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linken im Bundestag anlässlich des Internationalen Frauentags an diesem Sonntag hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.
Dabei sind immer mehr Frauen im Beruf. So waren 2018 drei von vier Frauen (76 Prozent) im Alter von 20 bis 64 Jahren erwerbstätig, wie das Statistische Bundesamtes mitteilte. Zehn Jahre zuvor hatte der Anteil bei 68 Prozent gelegen. Damit hat Deutschland nach Schweden (80 Prozent) und Litauen (77 Prozent) die dritthöchste Erwerbstätigenquote von Frauen in der Europäischen Union.
Frauenministerin Franziska Giffey (SPD) sagte: "Das ist hoch erfreulich, aber es darf nicht über die Tatsache hinwegtäuschen, dass fast die Hälfte dieser erwerbstätigen Frauen in Teilzeit arbeitet." Bei den Männern sei es nicht einmal jeder Zehnte. Die meisten Frauen nähmen nach dem ersten Kind eine geringfügige Teilzeitarbeit auf. Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) sagte:"Frauen bekommen im Schnitt immer noch 21 Prozent weniger Lohn als Männer." In diese Berechnung der Lohnlücke ist geringeres Einkommen wegen Teilzeit eingerechnet. "Das darf nicht so weitergehen", sagte Heil.