Paris. Die französische Regierungbaut ihre Stellung beim Autobauer Renault aus. Der bisherige Anteil von 15 Prozen am zweitgrößten französischen Autobauerwird deswegen um gut 4,7 Prozent aufgestockt, wie Finanz- und Wirtschaftsministerium am Mittwoch in Paris mitteilten. Dafür will der Staat bis zu 1,23 Milliarden Euro bezahlen. Damit will die Regierung nach eigenen Angaben langfristige Interessen des Staates, der Anteilseigner und der Mitarbeiter von Renault sichern.
Zudem verwies Paris auf eine französische Regelung, wonach Stimmrechte sich verdoppeln, wenn Anteile für mehr als zwei Jahre gehalten werden. Das Gesetz war im vergangenen Jahr beschlossen worden, um französische Industriestandorte gegen kurzfristige Investoren und Spekulationen zu schützen. Diese Regelung kann allerdings von einer Hauptversammlung gekippt werden.Die Anteilseigner von Renault kommen am 30. April zur jährlichen Hauptversammlung zusammen. Dort liegt nach den Angaben bereits Antrag gegen die Regelung für doppeltes Stimmrecht vor. Mit den zusätzlichen Staatsanteilen kann sich die Regierung einem solchen Votum entgegenstemmen.Im vergangenen Jahr hatte die Wirtschaftskrise in Russland tiefe Spuren bei Renault hinterlassen. Nach dem Einbruch des einstigen Hoffnungsmarkts fiel aus der Beteiligung am größten dortigen Autobauer Avtovaz ein Verlust von 182 Millionen Euro an. Weil aber unter anderem die Billigmarke Dacia auf Wachstumskurs blieb und Renault die Kosten drücken konnte, stieg der operative Konzerngewinn um 30 Prozent auf 1,6 Milliarden Euro. Unter dem Strich blieben dank der Beteiligung am japanischen Partner Nissan 1,9 Milliarden Euro Gewinn. Renault hat stark auf das Wachstum großer Schwellenländer gesetzt und bekommt nun deren Flaute kräftig zu spüren. (dpa/gem)Renault
Frankreich stockt Anteil auf
Paris will sich mehr Einfluss auf den zweitgrößten Autobauer des Landes sichern. Deswegen werden Anteile aufgestockt. Dabei geht es mit Blick auf die Hauptversammlung auch um ein doppeltes Stimmrecht.
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