Kurz vor dem Start herrscht höchste Anspannung. Es ist anders als heute. Die Formel 1 ist viel gefährlicher - lebensgefährlich. "Wenn man damals am Start stand, musste man praktisch immer damit rechnen, dass einer oder zwei wieder dran sein würden", erinnert sich Hans Herrmann in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur an die Anfänge der Königsklasse.
Herrmann ist 91 Jahre alt, vor rund 65 Jahren saß er am Steuer eines Silberpfeils. Der Schwabe fuhr in den 1950er Jahren an der Seite eines Juan Manuel Fangio oder Stirling Moss. Die heutigen Autos, mit denen Lewis Hamilton, Sebastian Vettel und der Rest der PS-Auserwählten am Sonntag in Shanghai den 1000. Grand Prix fahren, sind Herrmann ein bisschen suspekt: zuviel Technik, zuviel Elektronik. Als Hamilton ihm bei einem gemeinsamen PR-Auftritt für Mercedes den Silberpfeil der jüngsten Generationen anbietet, lehnt Herrmann dankend ab. "Da setz' ich mich nicht rein, ich weiß doch gar nicht, was ich mit den Knöpfen machen soll", erzählt Herrmann.
Die Lenkräder heute sind Mini-Computer, die Rennwagen hochkomplex. Fast 70 Jahre und weit über 900 Rennen sind vergangen seit den ersten Formel-1-Runden. Eine Geschichte von Helden und großen Duellen, von Tod und Trauer, von Skandalen, Rekorden und viel Geld.