Berlin. Vor der Regierungskonferenz zur Elektromobilität mehren sich die Zweifel an den hochgesteckten Ausbauzielen der großen Koalition. Eine Million E-Autos auf deutschen Straßen seien bis zum Jahr 2020 "ohne zusätzliche Förderung nicht zu schaffen", sagte SPD-Fraktionsvize Sören Bartol der Deutschen Presse-Agentur.
Er forderte: "Bund und Länder sollten den Kauf von gewerblich genutzten Elektrofahrzeugen mit einer Sonderabschreibung finanziell unterstützen." Auch der Verband der Automobilindustrie (VDA) sähe darin "einen wichtigen und wirkungsvollen Schritt". Die Grünen und der Branchenexperte Ferdinand Dudenhöffer halten es dagegen für den falschen Weg, Privatkäufer bei der Förderung außen vor zu lassen.
Fünf Jahre vor dem Zieldatum sind die Zulassungszahlen in Deutschland noch nicht einmal sechsstellig. Zu Jahresbeginn gab es nach VDA-Zahlen rund 25.300 steckdosentaugliche Autos. Problem sind vor allem die hohen Anschaffungskosten und die geringe Reichweite.
Um der klimafreundlichen Technologie doch noch Schwung zu verleihen, lädt die Regierung am Montag und Dienstag zu einer Konferenz nach Berlin. Experten sind sich einig, dass es nicht ohne neue Fördermaßnahmen geht. Regierungssprecher Steffen Seibert sagte am Freitag, er erwarte von der Konferenz, "dass wir (...) neue Schritte beschließen werden, neue Schritte gemeinsam machen werden, die der E-Mobilität in Deutschland noch weitere Verbreitung ermöglichen".