Nach Bekanntgabe von Sanierungsplänen bei Ford Europa mit seiner Zentrale in Köln hat der Betriebsrat das Management scharf kritisiert. Die Firma habe aktuelle Entwicklungen - etwa den Trend zum Geländewagen (SUV) - verschlafen und auch wegen einer schlechten internen Struktur zu spät Entscheidungen getroffen, sagte der Betriebsratschef des Ford-Europaablegers, Martin Hennig, in Köln. "Es werden viel zu viele Berichte geschrieben oder Meetings abgehalten, die gar nicht nötig sind." Das koste Arbeitszeit und sei ein Bremsklotz für die Firma. Die Arbeitsstruktur im Management müsse schlanker und effizienter werden, sagte Hennig. "Viele Köche verderben den Brei."
Ford Europa hat rund 50.000 Mitarbeiter, knapp die Hälfte davon in Deutschland. Die Europazentrale liegt in Köln mit rund 18.000 Beschäftigten, zudem gibt es ein Werk in Saarlouis mit circa 6000 Mitarbeitern. Weitere Werke sind im spanischen Valencia und in Craiova (Rumänien).
DieUS-Tochter ist unter Druck, 2018 wurde ein Verlust eingefahren. Unlängst verkündete das Ford-Management einen harten Umbau seines Europageschäfts, "eine beträchtliche Anzahl" der Arbeitsstellen soll abgebaut werden - wie viele genau, soll nach Gesprächen mit dem Betriebsrat im Sommer bekanntgegeben werden.