Die zunehmende Exportschwäche vieler deutscher Unternehmen wächst sich nach Einschätzung von Konjunkturexperten immer mehr zu einer länger andauernden Wirtschaftsflaute aus. Inzwischen könne man nicht mehr nur von einer "Konjunkturdelle" reden. Die deutsche Wirtschaft durchlebe derzeit eine "anhaltende Schwächephase", betonten mehrere Volkswirte deutscher Großbanken in einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur. Es sei inzwischen zweifelhaft, ob die Wirtschaft bis zum Jahresende wieder an Fahrt gewinne. Die Wachstumsschwäche belastet nach Experteneinschätzung inzwischen auch zunehmend den Arbeitsmarkt.
"Konjunkturdelle - das hört sich für mich ein bisschen zu optimistisch an. Ich würde eher von einer markanten Abwärtsbewegung sprechen", meint etwa der Commerzbank-Volkswirt Eckart Tuchtfeld. Ähnlich sieht das Allianz-Ökonomin Katharina Utermöhl: "Eine Wachstumsdelle ist das nicht mehr, eher eine anhaltende Schwächephase", sagte sie. "Angesichts des verhaltenen Ausblicks für Welthandel und Automobilbranche sowie der anhaltenden erhöhten politischen Unsicherheit rund um Handel, Italien und Brexit ist in der zweiten Jahreshälfte 2019 bestenfalls mit einem Mini-Wachstum zu rechnen. Das Risiko einer Rezession ist mittlerweile recht hoch."