Im Coronajahr 2020 sind die Ausgaben der deutschen Wirtschaft für Forschung und Entwicklung (FuE) erstmals seit sieben Jahren zurückgegangen. Das geht aus einer Erhebung des Stifterverbandes im Auftrag des Bundesforschungsministeriums hervor. Demnach investierten die Unternehmen 71 Milliarden Euro in ihre eigene Forschung– 6,3 Prozent weniger als im Vorjahr, wie der Verband am Freitag in Berlin mitteilte. Auch das Forschungspersonal sei leicht reduziert worden. Lediglich die Ausgaben für Forschungsaufträge an andere Partner seien gestiegen, und zwar um 1,0 Prozent auf einen Höchstwert von 22,9 Milliarden Euro.
Die FuE-Ausgaben von Staat und Hochschulen betrugen nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes dem Verband zufolge 34,6 Milliarden Euro. Zusammen mit der Wirtschaft seien damit in Deutschland im Jahr 2020 knapp 106 Milliarden Euro für interne Forschung und Entwicklung ausgegeben worden.
Der Anteil der FuE-Ausgaben an der Wirtschaftsleistung habe trotz gesunkenen Bruttoinlandsproduktes (BIP) auf 3,14 Prozent abgenommen nach 3,17 Prozent im Jahr davor. Ziel der geschäftsführenden Bundesregierung ist es, dass bis 2025 für Forschung und Entwicklung 3,5 Prozent des BIP investiert werden.