Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) sei im vergangenen Jahr um gut ein Viertel auf 6,1 Milliarden Euro geklettert, teilte der VW-Konkurrent am Donnerstag in Amsterdam mit. Der Umsatz stagnierte bei rund 111 Milliarden Euro.
Im laufenden Jahr rechnet Fiat-Chef Sergio Marchionne mit einem Anstieg der Erlöse auf 115 bis 120 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis soll auf mehr als 7 Milliarden Euro steigen. Am Markt wurden die Zahlen und der Ausblick positiv aufgenommen. In Mailand zog die Aktie kurz nach Bekanntgabe der Zahlen deutlich an. Sie stieg um bis zu 4,80 Prozent auf 10,70 Euro und näherte sich damit dem Rekordhoch von 10,7418 Euro vom März 2015.
Das Papier gibt es allerdings in dieser Form erst seit 2014, als der italienische Autobauer Fiat den US-Konzern Chrysler komplett übernommen hatte. Nach einem halbwegs guten Start kämpfte das Unternehmen mit den Zweifeln der Investoren. Zeitweise war das Papier 2016 weniger als 5 Euro wert.
Zuletzt stand der Konzern wegen Vorwürfen der Abgas-Manipulationen im Fokus. Marchionne hatte in diesem Zusammenhang einen Vergleich mit Volkswagen scharf zurückgewiesen. "Wir haben keinerlei Betrug begangen", hatte er Mitte Januar der Zeitung "La Repubblica" gesagt.
Die Geschäftsziele von FCA würden durch die Anschuldigungen nicht beeinflusst. Dennoch erhöhte auch die EU den Druck auf das Unternehmen und auf die italienischen Behörden, die seit langem prüfen sollen, ob bei den Abgaswerten geschummelt wurde.
In den USA steht der Branchenriese im Verdacht, bei rund 100 000 Dieselwagen die Emissionswerte von Stickoxiden gefälscht zu haben. Dies hatte das Umweltamt EPA seinerzeit mitgeteilt. Es geht um Software zur Abgaskontrolle, die Fiat Chrysler nicht offengelegt und so gegen Umweltgesetze verstoßen habe.
Der Autobauer hat den angekündigten Kurs des neuen US-Präsidenten Donald Trump im Automobilsektor begrüßt. Bei der Vorstellung der Jahreszahlen Vorstandschef Sergio Marchionne, das Unternehmen wisse Trumps Vorschläge für die Branche zu schätzen und wolle mit ihm zusammenarbeiten, auch wenn das Unternehmen wegen der angekündigten Einfuhrzölle beunruhigt sei. "Ich begrüße seine Anstrengungen, aus den USA einen Ort zu machen, an dem Geschäfte gemacht werden, aber wir müssen noch mehr erfahren", sagte Marchionne der Nachrichtenagentur Ansa zufolge.
Am Dienstag hatte Marchionne Trump gemeinsam mit Ford-Chef Mark Fields und General-Motors-Chefin Mary Barra im Weißen Haus getroffen. Trump versucht die US-Autokonzerne zu überzeugen, ihre Produktion im Land zu lassen.
Der Autobauer hat neben den beiden namensgebenden Hauptmarken und Jeep unter anderem noch die Marken Alfa Romeo, Maserati und Dodge unter seinem Dach. (dpa)
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