Der Aufsichtsratschef des weltgrößten Autozulieferers Bosch, Franz Fehrenbach, wirft den politischen Entscheidungsträgern in Europa in Sachen Autoantrieben eine unzureichend begründete Bevorzugung von E-Fahrzeugen vor. Es werde "zuungunsten des Verbrennungsmotors mit zweierlei Maß gemessen - und zwar zum Nachteil des Klimas. Dagegen müsste die deutsche Industrie eigentlich geschlossen auf die Barrikaden gehen", sagte Fehrenbach den "Stuttgarter Nachrichten" (Mittwoch).
Jeder wisse, dass auch Elektroautos im deutschen und europäischen Strommix - anders als vielfach behauptet - nicht klimaneutral unterwegs seien. "Trotzdem werden sie als Null-CO2-Fahrzeuge behandelt, weil der Gesetzgeber die Energiebilanz zur Erzeugung des Ladestroms ausblendet." Zudem kämen die Batteriezellen, für deren Herstellung sehr viel Strom benötigt werde, überwiegend aus dem asiatischen Raum, "wo der Strom noch zu einem sehr hohen Anteil aus Kohlekraftwerken" komme. All diese Emissionen würden bei den Angaben zum CO2-Verbrauch von E-Fahrzeugen eliminiert.