Stuttgart. Der schlechte Zustand vieler Transporter auf Deutschlands Straßen gibt laut der Gesellschaft für Technische Überwachung (GTÜ) Grund zur Sorge. Knapp die Hälfte der Nutzfahrzeuge bis 7,5 Tonnen (48,3 Prozent) fiel bei der Kfz-Hauptuntersuchung (HU) mit Mängeln auf, meldet die Prüforganisation. Mehr als ein Viertel davon (27,3 Prozent) hatte erhebliche Mängel und war teils nicht verkehrssicher. Besonders Kurier- und Paketdienstfahrzeuge seien «Sorgenkinder» bei der HU: Schon recht junge Exemplare hätten etwa überdurchschnittlich viele Mängel an den Bremsen. Hohe jährliche Laufleistungen und schlechte Wartung seien die Hauptursache dafür.
Der GTÜ-Statistik zufolge beanstanden die Prüfer bei Transportern am häufigsten Fehler an der Beleuchtung und Elektrik, gefolgt von umweltrelevanten Mängeln wie unstimmigen Abgaswerten oder Ölverlust. Bremsprobleme sind der dritthäufigste Grund für Beanstandungen. Kleine Transporter und Lieferwagen bis 3,5 Tonnen schnitten in der Mängelstatistik etwas besser ab als die größeren Nutzfahrzeuge bis 7,5 Tonnen.
Einen großen Unterschied gibt es laut der GTÜ auch zwischen jungen und alten Transportern: Fahrzeuge bis drei Jahre seien erheblich besser in Schuss als über neunjährige Exemplare. Während die HU-Prüfer bei 100 jungen Transportern im Schnitt rund 40 Mängel festgestellt hätten, seien es bei der gleichen Anzahl alter Fahrzeuge mehr als 160 Fehler gewesen. Zum Vergleich: Bei Pkw im Alter bis drei Jahre wurden 10 Mängel pro 100 Fahrzeuge gefunden, in der Altersgruppe über neun Jahre 100 Mängel.
Personenwagen in Deutschland sind nach GTÜ-Erkenntnissen unter dem Strich besser in Schuss als Nutzfahrzeuge: Der jüngsten Statistik zufolge schafften 60,5 Prozent die HU auf Anhieb, 23,9 Prozent hatten erhebliche Mängel und 15,6 Prozent geringe Mängel. (dpa/gem)