Das Sammeltaxi Moia nimmt diesen Montag in Hamburg offiziell seinen Betrieb auf. Der Fahrdienst startet mit 100 elektrisch betriebenen Kleinbussen, die Kunden über die Moia-App buchen können. Mitfahrer können über die App den Fahrpreis schon im Vorfeld sehen und bekommen den nächstgelegenen Haltepunkt mitgeteilt, der höchstens 150 Meter entfernt sein soll. Während der Fahrt können andere Passagiere aus- und zusteigen, die eine ähnliche Strecke zurücklegen wollen.
Der Fahrpreis soll im Durchschnitt bei sechs bis sieben Euro je Fahrt liegen, wie das Unternehmen jüngst berichtete. Moia will an Werktagen von 5 Uhr morgens bis 1 Uhr nachts fahren, an Wochenenden und Feiertagen durchgehend. Bis zum Ende des Jahres sollen rund 500 Moia-Fahrzeuge auf den Hamburger Straßen unterwegs sein und einen Großteil des Stadtgebietes nördlich der Elbe abdecken.
"Anbieter wie Moia können eine sinnvolle Ergänzung zum öffentlichen Nahverkehr darstellen und dabei unterstützen, sich vom Ballast des Individualverkehrs zu befreien", sagt Gunnar Froh, Chef des Technologie-Anbieters Wunder Mobility. "Nachhaltig können sie aber nur sein, wenn sie den tatsächlichen Bedarf in Städten abdecken."
Erste Efahrungen hat Moia in Hannover gesammelt. Dort sind jedoch noch umgebaute benzingetriebene VW-Transporter im Einsatz. Ein Konsortium aus der Universität der Bundeswehr München (UniBW) und dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) soll über die kommenden zwei Jahre die Wirkungen des Moia-Ridesharing auf die städtische Mobilität untersuchen, teilte das Unternehmen mit.
Für mehr Beweglichkeit stehen in Hamburg des weiteren zur Verfügung: Car2Go/DriveNow (Carsharing von BMW und Daimler ), Ioki (On-Demand-Angebot Deutsche Bahn) und BlaBlaCar (Mitfahrzentrale). Klassische Taxi-Unternehmen wie Hansa-Taxi und MyTaxi bieten ebenfalls Ride-Sharing an, geteilte Fahrten zu günstigeren Preisen.
In der Switch-App bündelt Hamburg Mobilitätsangebote: von U- und S-Bahnen über Leih-Fahrräder, Mietwagen, Car-Sharing bis hin zu Sammeltaxis. Der Benutzer soll so mit einer Anwendung in seinem Smartphone den schnellsten und günstigsten Weg finden, seine Mobilität in der Stadt sicherzustellen, ohne ein eigenes Auto zu benutzen. (av/dpa)
Lesen Sie auch:
Here gründet den Dienst Here XYZ