Die Exporterwartungen der Industrie sind im Dezember auf 2,6 Punkte gestiegen, wie das Ifo-Institut am Donnerstag in München mitteilte. Gegenüber dem Vormonat ist das ein Anstieg um 4,2 Punkte. Die Exporterwartungen lagen zuletzt ein halbes Jahr lang im negativen Bereich und sind nun wieder auf dem höchsten Stand seit Februar.
"Die sich andeutende Entspannung im Handelskonflikt lässt bei den Exporteuren leichten Optimismus aufkeimen", kommentierte Ifo-Präsident Clemens Fuest. China und die USA hatten sich jüngst auf ein Phase-Eins-Abkommen geeinigt. Auch die Wahl in Großbritannien habe laut Fuest für etwas mehr Klarheit gesorgt. Nach dem deutlichen Wahlsieg der Konservativen rückt ein geordneter Brexit in greifbare Nähe.
Vor allem die Hersteller von elektronischen Produkten erwarten den Daten zufolge deutlich mehr Aufträge aus dem Ausland. Hier sind die Exporterwartungen auf den höchsten Wert seit mehr als einem Jahr geklettert. Ähnlich geht es der Pharmabranche. Die Autohersteller sind außerdem deutlich weniger pessimistisch als zuletzt.
Das Geschäft der Metallerzeuger schwächelt dagegen weiterhin. So rechnen die Unternehmen nach wie vor mit rückläufigen Exporten. Auch die Hersteller von Nahrungs- und Genussmitteln mussten einen Dämpfer verkraften. Die Ifo-Exporterwartungen ergeben sich aus einer Umfrage unter rund 2300 Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes.
Am Mittwoch war bereits das Ifo-Geschäftsklima spürbar gestiegen. Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hatte sich im Dezember deutlich aufgehellt. "Die deutsche Wirtschaft geht zuversichtlicher ins neue Jahr", sagte Fuest. (dpa)
Lesen Sie auch:
IKB-Konjunkturtacho für die Autoindustrie: Konjunktur unterstützt Autobranche im Jahr 2020
Steigende Zahlungsrisiken in Metall-, Stahl- und Maschinenbauindustrie