Daimler schreibt rote Zahlen, BASF setzt weniger um, der Gewinn des Kunststoffspezialisten Covestro bricht ein und der Autozulieferer Continental kassiert seine Geschäftsprognose.
Die Quartalszahlen wichtiger deutscher Industriekonzerne zeigen zunehmend Bremsspuren. Vor allem die einst erfolgsverwöhnte Autoindustrie schwächelt. Das bekommen inzwischen nicht nur Zulieferer zu spüren, sondern auch andere Branchen wie die Chemieindustrie oder der Maschinenbau.
Zwar fuhr der Volkswagen-Konzern im zweiten Quartal ein überraschend gutes Ergebnis ein. Die Sportwagentochter Porsche und auch die Kernmarke VW steigerten ihre Ergebnisse gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Doch nach Einschätzung des Branchenexperten Constantin Gall vomBeratungsunternehmen EY steht die deutsche Automobilindustrie unter erheblichem Druck.
Der wichtige chinesische Automarkt läuft nicht mehr rund und auch der europäische Markt kämpft gegen Produktionsrückgänge. Hinzu kommen hausgemachte Probleme wie der Dieselskandal sowie die Herausforderungen durch die Elektromobilität, die milliardenschwere Investitionen erfordern.
Die Abschwächung der deutschen Vorzeigeindustrie bremst inzwischen auch andere Branchen. Maschinenbau und Chemieindustrie beklagen, dass sich die Kunden aus der Autoindustrie mit Bestellungen zurückhalten. Covestro-Chef Markus Steilemann spricht von "einem sehr herausfordernden Umfeld in der Automobilindustrie".