EU-Parlamentarier hatten kritisiert, dass im Vorschlag der EU-Kommission die CO2-Speicherkapazität von Wäldern und Böden in das Klimaziel angerechnet werden können. Sie sahen darin eine Verwässerung des Ziels und drehten nochmals an der Stellschraube. Die Position des EU-Parlaments sieht unter anderem auch Sanktionen bei der Nichterreichung des Ziels vor.
Der Vorsitzende des Umweltausschusses des Europaparlaments, Pascal Canfin, freute sich über das Ergebnis. Er sei stolz auf die Arbeit des Europaparlaments, schrieb Canfin nach Bekanntgabe der Abstimmung auf Twitter. Mit der Forderung gebe es große Fortschritte bei den Ambitionen des Klimaziels.
Die EVP-Fraktion, zu der CDU und CSU gehören, hatte sich bei dem Votum zu einem großen Teil enthalten, da sie den 55-Prozent-Vorschlag der EU-Kommission unterstützte.
Der CDU-Europaabgeordnete Markus Pieper sah in dem 60-Prozent-Ziel des Europaparlaments nun keine gute Ausgangslage für Verhandlungen mit den EU-Staaten: "Mit einer satten Mehrheit hätten wir in den jetzt anstehenden Verhandlungen mit dem Rat der nationalen Regierungen viel bessere Karten gehabt." Das 60-Prozent-Ziel gehe deutlich über die Pariser Vorgaben hinaus.(dpa/mer)
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Aus dem Datencenter:
CO2-Ausstoß in Deutschland bis September 2020