Autobauer müssen nach Ansicht des Europaparlaments Käufer von Fahrzeugen mit manipulierten Abgaswerten finanziell entschädigen. Rückrufprogramme würden demnach "nicht als ausreichende Form des Schadenersatzes betrachtet", heißt es in einem Beschluss der EU-Abgeordneten. Das Parlament forderte zudem, dass nationale Stellen und EU-Behörden härter gegen Abgasbetrügereien vorgehen müssen. Notwendig seien unter anderem einheitliche Regeln für die Typ-Zulassung von Autos, die neu auf den Markt kommen.
Bei den Beschlüssen handelt es sich um Handlungsempfehlungen für die EU-Kommission, die zunächst noch keine Gesetzeskraft haben. Die Kommission wurde aufgefordert, ein "System zur kollektiven Rechtsdurchsetzung" vorzuschlagen, um die Verbraucherrechte zu stärken. Die Abgeordneten forderten, falls einem Auto die Typgenehmigung wegen Nichteinhaltung von Vorschriften entzogen werde, müssten "die Besitzer der betroffenen Fahrzeuge für den Fahrzeugkauf vollständig entschädigt" werden. Auch falls durch Nachbesserungen die Leistung oder der Spritverbrauch von Autos nachteilig beeinflusst werde, sollten die Verbraucher "Anspruch auf eine angemessene Entschädigung" bekommen.
VW hat Entschädigungen für deutsche Kunden stets abgelehnt und argumentiert, die rechtliche Situation sei völlig anders als in den USA, wo es hohe Entschädigungszahlungen gibt.