Im Streit über zu lasche Vorgaben für Auto-Abgastests auf der Straße nimmt die EU-Kommission einen neuen Anlauf. Ein halbes Jahr nach einer Schlappe vor dem EU-Gericht machte die Brüsseler Behörde am Freitag einen neuen Gesetzesvorschlag, dem das EU-Parlament und die Mitgliedsstaaten in den nächsten Monaten zustimmen sollen. Inhaltlich soll sich aber nichts an den heutigen Regelungen ändern.
Im Kern geht es darum, ob Autos nach Euro-6-Norm den Grenzwert für Stickoxide von 80 Milligramm je Kilometer einhalten. Nach dem Abgasskandal waren 2017 neben Labortests auch Messungen im normalen Fahrbetrieb eingeführt worden, genannt RDE-Tests. Bei der Umstellung gelten aber zunächst Umrechnungsfaktoren, so dass der Messwert über dem Grenzwert liegen darf: Statt 80 Milligramm liegt die Schwelle vorerst mehr als doppelt so hoch, bei 168 Gramm. Begründet wurde dies mit dem Ausgleich statistischer und technischer Ungenauigkeiten.