Die EU-Kommission will bei der Aufarbeitung des Abgas-Skandalsden Druck auf Volkswagen erhöhen.Vertreter der Brüsseler Behörde berieten am Dienstag in Brüssel mit Abgesandten der nationalen Verbraucherschutzbehörden. Erstmals könnten die Vertreter der Mitgliedstaaten dabei gemeinsam mit der Kommission offiziell festhalten, dass VW EU-Recht gebrochen habe. Die Kommissionverlangt finanzielle Zugeständnisse an die 8,5 Millionen betroffenen Autofahrer in Europa und holte sich dafür am Dienstag die Verbraucherschutzbehörden aus den EU-Mitgliedsstaaten ins Boot.
EU-Justizkommissarin Vera Jourova sagte dem "Handelsblatt": "Volkswagen hat gegen europäische Verbrauchergesetze verstoßen, das kann nicht ohne Konsequenzen bleiben." Nach mehr als sechs Monaten ergebnisloser Gespräche mit dem Konzern über eine Entschädigung für die Kunden in der EU sei es nun an der Zeit, gemeinsame Zwangsmaßnahmen zu ergreifen. Der "Welt" sagte Jourova: "Volkswagen hat nach mehr als einem halben Jahr des Dialogs mit uns die Schlüsselforderungen der Verbraucher nicht erfüllt." VW habe europäisches Konsumentenrecht gebrochen. Sollte Volkswagen nicht Zugeständnisse an die betroffenen Kunden machen, könnten nationale Behörden auf der Grundlage des Rechtsgutachtens Strafzahlungen gegen den Konzern verhängen.