Im Streit um Diesel-Abgase hat die EU-Kommission Zweifel von Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer an Grenzwerten für Luftverschmutzung klar zurückgewiesen. In einem Brief von Ende Februar schrieben die drei Kommissare für Umwelt, Verkehr und Industrie gemeinsam an den CSU-Politiker, der überwiegende Teil der jüngeren "fachlich geprüften wissenschaftlichen Erkenntnisse" weise auf negative Auswirkungen auf die Gesundheit unter anderem von Stickstoffdioxid (NO2) hin, selbst wenn der Grenzwert unterschritten sei. Zuerst hatte die "Süddeutsche Zeitung" über den Brief berichtet.
Scheuer sagte der Deutschen Presse-Agentur, er werde nicht nachlassen, die Debatte um die Grenzwerte auf europäischer Ebene zu führen. "Denn wenn es zu Einschränkungen für Europäerinnen und Europäer im Alltag kommt, sollte die Europäische Kommission die Anliegen eines Mitgliedstaates ernst nehmen", forderte erund verwies auf zwei Milliarden Euro, die der Bund in die Verbesserung der Luftqualität in Städten investiere. Weil die Luft in vielen Städten zu schmutzig ist, gibt es in Hamburg und Stuttgart bereits Fahrverbote für ältere Diesel, weitere Städte könnten folgen.