Die EU-Kommission plant weitere Verfahren gegen Mitgliedsstaaten im Zuge des Abgas-Skandals. "Ich kann Ihnen kein Datum nennen, aber ich denke, dass die nächsten Vertragsverletzungsverfahren kommen werden", sagte EU-Industriekommissarin Elzbieta Bienkowska vor dem Untersuchungsausschuss zur Abgasaffäre im Europaparlament. Noch sei ihre Behörde aber damit beschäftigt, die nötigen Daten zu sammeln.
Als wahrscheinlich gilt ein Verfahren gegen Italien. Bienkowska hat bereits gedroht, gegen das Land vorzugehen, wenn sie nicht bis Ende Februar zufriedenstellende Antworten aus Rom bekommt. Sowohl das deutsche Kraftfahrt-Bundesamt als auch die US-Umweltbehörde EPA haben deutlich erhöhte Abgaswerte bei Modellen des Konzerns festgestellt. Für die Typgenehmigung sind die italienischen Behörden zuständig. Die EU bezweifelt jedoch, ob diese ihrer Pflicht zu einer sorgfältigen Prüfung in ausreichendem Maße nachgekommen ist. Die italienische Regierung hat den Autobauer bisher massiv verteidigt.