Deutschlands Mittelstand bleibt angesichts der unklaren weiteren Folgen der Corona-Pandemie laut einer Studie vorsichtig bei Investitionen und neuen Jobs. Zwar sei die Stimmung immer noch überwiegend positiv und die finanzielle Lage vieler Unternehmen gut, resümiert das Beratungsunternehmen EY in seinem "Mittelstandsbarometer 2021", das am Montag veröffentlicht wurde. Die Investitionen oder die Zahl der Beschäftigten erhöhen wollten aber so wenige Firmen wie seit Jahren nicht. Und je nach Branche würden die Aussichten auch sehr unterschiedlich eingeschätzt.
"Insgesamt zeigt sich der deutsche Mittelstand auch in Krisenzeiten gut aufgestellt", sagte EY-Deutschlandchef Hubert Barth. Viele profitierten nun davon, sich schon vor Ausbruch der Krise dem Wandel gestellt und etwa die Digitalisierung vorangetrieben zu haben.
89 Prozent der befragten Mittelständler bewerten ihre Lage aktuell als gut oder eher gut. Das sind nur drei Prozentpunkte weniger als vor einem Jahr. Während aber etwa in der Chemie- und Pharmaindustrie nahezu drei Viertel der Unternehmen ihre Lage so einschätzen, ist es in der Autoindustrie nicht einmal jedes dritte. Dort sind auch die Erwartungen für die kommenden sechs Monate am pessimistischsten. Im Mittelstand insgesamt dagegen ist der Ausblick sogar positiver als in den meisten Vorjahren. Die Daten wurden allerdings im November und Dezember erhoben, also überwiegend vor dem noch immer bestehenden Lockdown.