Erster E-Golf rollt in der Gläsernen Manufaktur vom Band

In Volkswagens Gläserner Manufaktur in Dresden werden wieder Autos gebaut: Nach sechsmonatigem Umbau ist nun der erste E-Golf vom Band gerollt. "Das ist der erste konsequente Schritt, um die Elektromobilität zu stärken", sagte der Finanzchef von Volkswagen Sachsen, Kai Siedlatzek. Mit dem E-Golf soll das Thema E-Mobilität "Massen zugänglich gemacht werden."

Das erste Exemplar aus Dresden geht an einen Kunden aus Norwegen - ebenso wie die folgenden 800 E-Golf aus Dresden. Norwegen setzt stark auf E-Mobilität und ist Unternehmensangaben zufolge derzeit der mit Abstand wichtigste Markt für den E-Golf. Deutschland folgt auf Rang zwei.

Das gläserne Werk im Herzen der Stadt Dresden hatte Volkswagen im Jahr 2001 für die Produktiondes Phaetonerrichtet. Nach dem Aus für die Luxuskarosse wurde die Manufaktur für 20 Millionen Euro zu einem Zentrum für Elektromobilität umgebaut. Volkswagen will sich nach dem Abgas-Skandal neu aufstellen und auch die Elektromobilität massiv ausbauen.

In Dresden wird nun die Produktion hochgefahren. Bis Anfang Mai sollen 35 E-Golfs pro Tag gefertigt werden. Kapazität gibt es am Standort für bis zu 100 Fahrzeuge am Tag. Dresden ist damit - neben Wolfsburg - der zweite Produktionsstandort für den neuen E-Golf, wenn auch in der sächsischen Landeshauptstadt im Vergleich zum Volkswagen-Stammwerk in deutlich geringer Stückzahl produziert wird.

Die Manufaktur wird zunächst im Ein-Schicht-Betrieb mit rund 250 bis 300 Mitarbeitern gefahren. Damit ist ein Teil der ehemals rund 500 Beschäftigten, die nach dem Phaeton-Aus auf andere VW-Standorte verteilt wurden, nach Dresden zurückgekehrt. "Wir erwarten, dass noch weitere Schritte folgen", sagte der Betriebsratsvorsitzende von VW Dresden, Thomas Aehlig.

Der neue E-Golf hat eine Reichweite von rund 300 Kilometern - anstattbisher 190 Kilometer. Davon erhofft sich das Unternehmen einen deutlichen Absatzuwachs. "Für Volkswagen beginnt jetzt in Dresden das Zeitalter der Elektromobilität"sagte der neue Standortleiter Lars Dittert und sprach von einem Meilenstein für die Gläserne Manufaktur.(dpa-AFX/gem)

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