Eine Eskalation des Handelskrieges zwischen den USA und China ist vorläufig vom Tisch. Wie lange der Burgfrieden hält, ist allerdings ungewiss. Für deutsche und europäische Unternehmen tut sich in einer anderen Region der Welt zwar ein neuer riesiger Markt auf. Doch die ökonomische Bedeutung des Freihandelsabkommens zwischen der EU und den südamerikanischen Mercosur-Staaten Argentinien, Brasilien, Paraguay und Uruguay ist umstritten.
Im Mittelpunkt stehen weiterhin die vor allem von US-Präsident Donald Trump angeheizten internationalen Handelskonflikte, insbesondere der Streit zwischen China und den USA. Die beiden größten Volkswirtschaften der Welt hatten am Wochenende am Rande des Gipfels der großen Industrieländer (G20) in Osaka in Japan einen "Waffenstillstand" und neue Verhandlungen zur Beilegung ihres Handelskriegs vereinbart. Die bestehenden Zölle bleiben aber weiter in Kraft. Ökonomen sehen daher keinen Grund zur Entwarnung.
"US-Präsident Trump wird in den verbleibenden 18 Monaten seiner Amtszeit global weiter wirtschaftliche Konflikte anzetteln", befürchtet der Chef des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher. Schon jetzt hinterlassen die ständigen Störfeuer aus Washington Bremsspuren. Das bekommt die exportorientierte deutsche Wirtschaft zu spüren, die jahrelang von der Globalisierung und Freihandel profitierte.