Der designierte BASF-Chef Martin Brudermüller will BASF stärker in der E-Mobilität aufstellen und weitere Innovationen anschieben. Außerdem sieht er den Ludwigshafener Chemiekonzern bei der Übernahme von Anteilen des Rivalen Bayer kurz vor dem Ziel. Der 56-Jährige löst an diesem Freitag (4. Mai) Kurt Bock an der Vorstandsspitze ab.
Brudermüller, selbst promoviertee Chemiker, sagte, er setze bei BASF auf einen "Perspektivenwechsel" hin zu mehr Neuentwicklungen. Das liege auch an seinem naturwissenschaftlichen Hintergrund. "Ich werde sicherlich einen starken Blick auf Technik und auch auf die technologische Wettbewerbsfähigkeit legen und natürlich auf das Thema Innovation". Bei letzterem werde man "noch mehr machen, als wir in der Vergangenheit gemacht haben", meinte Brudermüller, der neben dem neuen Job an der Vorstandsspitze Technikchef bleiben will.
Der neue Vorstandschef setzt überdies große Hoffnungen in die Entwicklung von Batterie-Materialien für die Autoindustrie, die mit einem Anteil von über 15 Prozent größter Umsatzbringer ist. Brudermüller schloss auch weitere Übernahmen nicht aus.
Der Manager sagte, er verstehe sich als großer Förderer von Forschung und Entwicklung. "Deswegen habe ich eine gewisse Begeisterung für das Thema, die ich auch in das Unternehmen treibe." Innovation werde für BASF vielleicht noch ein wenig wichtiger.
Ein Chefwechsel sei ein guter Zeitpunkt, um über Stärken, Schwächen, Marktentwicklungen sowie Wettbewerber und technologische Trends zu reflektieren - und "Schwerpunkte neu zu ziehen. Das ist genau das, was wir jetzt machen." Gegen Ende des Jahres könne man dazu Genaueres sagen.