Kurz und knapp die Lage darstellen, ein paar freundliche Nachfragen, schnelle Entlastung für Vorstand und Aufsichtsrat - genau so läuft eine Volkswagen-Hauptversammlung in der Regel nicht ab. Dabei gäbe es eine Reihe von Gründen dafür. Denn der größte Autokonzern der Welt fährt der Abgas-Affäre mit Millionen von manipulierten Dieselmotoren immer schneller davon, das Geld sprudelt, und der Absatz bricht alle Rekorde.
Ein Scherbengericht für Top-Management und Kontrolleure wie vor zwei Jahren dürfte es daher beim (heutigen) Aktionärstreffen in Berlin kaum geben. Auch Ärger und Verbitterung der Anteilseigner dürften deutlich weniger greifbar sein. NordLB-Analyst Frank Schwope erwartet eine eher friedliche Hauptversammlung.
"Ich glaube nicht, dass große Unruhe droht", schätzt er. Auch Branchenexperte Stefan Bratzel geht davon aus, dass die Stimmung vergleichsweise gut sein dürfte - die Ergebnisse wiesen schließlich in die richtige Richtung: "Es war nicht alles falsch in den letzten Jahren."