Der Energiekonzern EnBW will seine Gewinne mit neuen Geschäftsfeldern kräftig steigern. Energie- und Dateninfrastruktur, neue Energienetze und Elektromobilität sollen zusammen mit Wind- und Sonnenenergie die künftigen Stützen des Karlsruher Unternehmens sein.
EnBW wolle seine Position als führender Anbieter von Schnellladestationen für Elektroautos ausbauen, erklärte VorstandschefFrank Mastiaux bei der Hauptversammlung am Dienstag in Karlsruhe.
Aus derzeit 128 Stationen sollen bis 2020 rund 1000 werden, sagte er. Der Stromverbrauch bei einerMillionen Elektroautos würde um 0,5 Prozent steigen. Das wäre nach Mastiauxs Überzeugung kein Problem. Die Herausforderung sei, dass die Netze noch nicht für den hohen Strombedarf vieler Autos zugleich ausgelegt seien. "Dieses Problem werden wir lösen", so der EnBW-Chef.
Bis 2020 erwarte er einen Gewinn von 2,4 Milliarden Euro und bis 2025 von mindesten 3 Milliarden Euro im Jahr, sagte Vorstandschef Frank Mastiaux bei der Hauptversammlung am Dienstag in Karlsruhe.
Im vergangenen Jahr hatte Energie Baden-Württemberg (EnBW) die Ergebniswende geschafft und einen Gewinn von 2,1 Milliarden Euro erreicht, nachdem das Unternehmen im Jahr zuvor tief in die roten Zahlen gerutscht war. Mit entscheidend für die Verbesserung waren Verkäufe von Beteiligungen und die Rückerstattung der als verfassungswidrig eingestuften Kernbrennstoffsteuer. Als Dividende für 2017 sollen die Anteilseigner 50 Cent je Aktie erhalten.
Das südwestdeutsche Unternehmen, das sich fast ganz im Besitz der öffentlichen Hand befindet, ist ein großer Akteur bei Windparks auf hoher See. Zu den beiden Offshore-Windparks "Baltic 1" und "Baltic 2" mit zusammen 336 Megawatt (MW) installierter Leistung kommen bis zum nächsten Jahr die Windparks "Hohe See" und "Albatros" mit zusammen 610 MW hinzu.
Mastiaux wies darauf hin, dass mit dem 900 MW starken Projekt "He Dreiht", dem ersten ohne staatliche Förderung, erstmals die Leistungsfähigkeit eines konventionellen Großkraftwerks erreicht werde. Der Betrieb soll 2025 starten.
Mehrere konventionelle Kraftwerke wurden inzwischen abgestellt und in die Reservekraftwerksverordnung überführt. Die Lücke in der Erzeugung nach dem Abschalten des letzten Atomkraftwerks im Südwesten 2022 soll mit Gaskraftwerken geschlossen werden. (dpa/ree)
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