Die geplante Entlastung des Vorstand von VW bezieht sich nur auf das Jahr 2016. Aufsichtsratsmitglied Stephan Weil hat klargestellt, dass es nicht um das Jahr 2015 geht, also das Jahr, in dem die Abgas-Affäre bekannt wurde. "Olaf Lies und ich legen Wert darauf, dass sich die Entlastungsempfehlungen auf das Geschäftsjahr 2016 beziehen. Auf diesen Zeitraum bezogen gibt es keine Vorwürfe", sagte der SPD-Politiker.
Das Bundesland Niedersachsen ist Großaktionär des VW-Konzerns und hat aufgrund des VW-Gesetzes ein Vetorecht bei wichtigen Entscheidungen. Auf der Hauptversammlung im Juni 2016 hatte das Land angesichts der Abgas-Affäre eine komplette Entlastung für die Vorstandsarbeit im Skandal-Jahr 2015 nicht mitgetragen und dem im Skandal zurückgetretenen Ex-Konzernchef Martin Winterkorn und dem aktuellen VW-Markenchef Herbert Diess den sonst üblichen Vertrauensbeweis verweigert. Das war allerdings nur eine symbolische Geste, weil die Familien Piech und Porsche mit ihrer Mehrheit die Entlastung durchsetzten.