Dettingen/Erms. Der AutozuliefererElringKlinger will auch 2015 schneller als der Markt wachsen. Der Umsatz dürfte um Wechselkursschwankungen sowie um Zu- und Verkäufe bereinigt um fünf bis sieben Prozent zulegen, teilte das Unternehmen am Montag in Dettingen mit. Die erworbene M&W Manufacturing in den USA werde zusätzlich rund 30 Millionen Euro zum Umsatz beitragen. Der Konzern stützt sich laut vorläufigen Zahlen auf einen um 15,6 Prozent auf 688,2 Millionen Euro gestiegenen Auftragsbestand. Den auch um Anpassungen im Zuge von Übernahmen bereinigten Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) will die Gesellschaft 2015 auf 170 bis 180 Millionen Euro steigern.
Am Finanzmarkt sorgten Eckdaten und Ausblick für Ernüchterung. Die Aktien waren gegen Mittag mit Abschlägen von 3,17 Prozent schwächster Wert im MDax. Händler und Analysten zeigten sich in ersten Reaktionen vom Ausblick enttäuscht. Auch die von der Nachrichtenagentur Bloomberg befragten Analysten hatten bisher für 2015 höhere Werte bei Umsatz und operativem Ergebnis erwartet. Analyst Michael Punzet von der DZ Bank war mit der Entwicklung nicht zufrieden. Angesichts der erneut enttäuschenden Gewinn- und Margenentwicklung hält er an seiner skeptischen Einschätzung der Papiere fest.
Im abgelaufenen Jahr trotzte die Gesellschaft den schwachen Fahrzeugmärkten inRussland und Brasilien und steigerte den Umsatz um 15,3 Prozent auf gut 1,3 Milliarden Euro. Die Schwaben profitierten dabei von anziehenden Autozulassungen in Westeuropa sowie einer robusten Nachfrage in den USA und China. Das operative Ergebnis sank wegen Einmalerträgen vor einem Jahr allerdings von 164,2 auf 154 Millionen Euro. Das um Einmaleffekte bereinigte Ebit vor Kaufpreisallokation legte hingegen um 8,3 Prozent auf 162,3 Millionen Euro zu. Für Rückenwind dürfte im laufenden Jahr die Schwäche des Euro sorgen.
Der neue Bereich E-Mobility machte im vergangenen Jahr wegen einer schwachen Nachfrage überraschend hohe Verluste. Auch im laufenden Jahr sei hier keine grundlegende Verbesserung zu erwarten. Angesichts des Ölpreisverfalls würden insgesamt weniger E-Fahrzeuge verkauft als erwartet, sagte Konzernchef Stefan Wolf bei einer Telefonkonferenz. Für viele lohne sich ein Kauf derzeit nicht. Mit dem größten Kunden sei man wegen Preiserhöhungen noch im Gespräch. Die vollständige Bilanz veröffentlichen die Schwaben am 31. März. (dpa-AFX/swi)