Der umtriebige Star-Unternehmer Elon Musk (47) will in sieben Jahren auf dem Mars leben. Die Chancen dafür stünden aktuell bei 70 Prozent. "Ich rede davon, dort hinzuziehen. Der Preis wird vermutlich bei mehreren hunderttausend Dollar liegen", sagte Musk in der US-Sendung "Axios".
Er sei sich aber der Risiken bewusst. "Die Wahrscheinlichkeit, auf dem Mars zu sterben, ist viel höher als auf der Erde. Es wird hart." Musks Plan sieht vor, den Mars zu besiedeln; Raumfahrtexperten halten dies für extrem unrealistisch. Im Februar etwa äußerte sich der ehemalige Apollo-8-Astronaut William "Bill" Anders (84) "Ein Flug zum Mars ist schwieriger, als Musk oder die Nasa zugeben", sagte Anders der "Welt am Sonntag". Das größte Problem bei langen Raumfahrten sei die Strahlung. "Auf der Reise zum Mars werden Sie gebraten", sagte Anders, der 1968 mit der Mission Apollo 8 den Mond umrundet hatte. Aber auch die lange Zeit in der Schwerelosigkeit sei schwierig. "Die Menschen, die auf dem Mars landen, werden nicht laufen können." Ihre Muskeln seien zu geschwächt.
Musk lässt von solchen Aussagen nicht abschrecken. Er würde bei einer erfolgreichen Landung rund um die Uhr arbeiten, um etwa die Basisstation aufzubauen, sagte Musk weiter. Viel Zeit für Freizeit bleibe da nicht. "Es herrschen dort brutale Bedingungen. Die Chancen sind also groß, dass du dort stirbst. Wir glauben daran, dass man zurückkehren kann, aber sind nicht sicher."
Der umstrittene Tesla-Chef und Selfmade-Milliardär arbeitet mit seiner US-Raumfahrtfirma "SpaceX" daran, Menschen irgendwann zum Mars zu fliegen. An diesem Montag wollte er zunächst den Namen des ersten kommerziellen Weltraumpassagiers für einen Rundflug um den Mond bekanntgeben.
Bei Experten erntet Musk mit solchen Ankündigungen regelmäßig Kopfschütteln. So hatte Jan Wörner, Chef der Europäischen Weltraumagentur (ESA), bereits im vergangenen Frühjahr der dpa gesagt: "Ich bin begeistert vom Mars, aber das sind große Träume." Die Herausforderungen seien riesig - sowohl technisch als auch für die Astronauten selbst. Er rechne nicht mit einer Besiedlung des Mars. (dpa/ree)
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