Augsburg. Vor zwei Jahren ließ sich Kuka etwas Besonderes einfallen, um seine Roboter in China noch besser verkaufen zu können:Timo Boll, Deutschlands Star im chinesischen Nationalsport Tischtennis, wurde Markenbotschafter. Das Augsburger Unternehmenließ zwei aufwendige Spots "Boll gegen Roboter" drehen. Mittlerweile wurden sie zusammen rund achteinhalb Millionen Mal bei der Videoplattform Youtube abgerufen. Nebenbei heimste Kuka reihenweise Preise für die Kampagne ein.
Doch hat der Einsatz des Top-Athleten möglicherweise auch Begehrlichkeiten in die entgegengesetzte Richtung geweckt? Der chinesische Haushaltsgerätehersteller Midea will groß bei Kuka einsteigen. Midea hat ein Angebot an die Aktionäre gemacht, will sich so mindestens 30 Prozent der Anteile sichern und würde damit größter Eigner des bayerischen Roboter- und Logistikspezialisten.
Aktuell hält Midea bereits mehr als 13 Prozent der Kuka-Papiere, den Zukauf will sich der größte Haushaltsgerätehersteller Chinas noch einmal mindestens etwa 750 Millionen Euro kosten lassen. Pro Aktie will Midea 115 Euro zahlen. Durch die Ankündigung schoss der Kurs der Augsburger am Mittwoch bis zum Nachmittag an der Frankfurter Börse um rund 28 Prozent auf 108 Euro nach oben.