Die SPD hat die Spitze des Autozulieferers Continental attackiert und das Unternehmen aufgefordert, Pläne für die Schließung von Standorten zurückzunehmen. "Die Schließungs- und Verlagerungspläne von Continental senden ein völlig falsches Signal für den Industriestandort Deutschland", sagte Katja Mast, stellvertretende Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, der Deutschen Presse-Agentur. "Wer von staatlichen Leistungen wie Kurzarbeitergeld profitiert, von dem erwarte ich eine Grundsolidarität zu den Beschäftigten im Unternehmen und nicht allein das Schielen auf Gewinnmaximierung."
SPD-Fraktionsvize Sören Bartol sagte: "Von staatlicher Unterstützung zu profitieren und dann Arbeitsplätze zu verlagern, ist ein Unding. Conti profitiert in erheblichem Umfang vom Kurzarbeitergeld."
Conti will die Reifenproduktion in Aachen bis Ende 2021 schließen. Am Mittwoch berät der Aufsichtsrat des Konzerns. Unter dem Druck des Strukturwandels in der Autoindustrie und der Corona-Absatzkrise will Continental weltweit 30.000 Stellen "verändern", davon 13.000 in Deutschland. Dazu gehören neben Umschulungen von Mitarbeitern auch viele Streichungen oder Verlagerungen von Jobs.