Bei einem schweren Unfall mit einem Toten und neun Schwerverletzten auf der B28 ist laut Polizeiangaben ein für das autonome Fahren ausgestattetes Testfahrzeug beteiligt gewesen. Dabei handelte es sich laut der Ordnungshüter um einen rein elektrischen BMW iX, der mit Aufklebern als Testwagen für das automatisierte Fahren deklariert gewesen sei.
Ob das Fahrzeug von dem 43 Jahre alten Fahrer zum Zeitpunkt des Unfalls gelenkt wurde und ob das Fahrassistenzsystem überhaupt aktiviert war, sei Gegenstand der Ermittlungen und derzeit nicht bekannt, teilte ein Sprecher der Polizei mit. Die Unfallursache ist den Angaben nach weiter unklar.
BMW widerspricht allerdings in einer Mitteilung vom Dienstagmittag der Polizei. Die Münchener äußerten sich wie folgt: "Fest steht bereits: Das beteiligte BMW Fahrzeug war kein autonom fahrendes Fahrzeug. Das Fahrzeug verfügt über Fahrerassistenzsysteme der Stufe 2, die heute bereits in Serienfahrzeugen verbaut sind und die Fahrerin und den Fahrer auf Wunsch unterstützen. Bei Level-2-Fahrzeugen bleibt die Fahrerin oder der Fahrer grundsätzlich immer in der Verantwortung." Der Premium-Hersteller sagte weiterhin: "Derzeit sind wir dabei, die genauen Umstände zu untersuchen. Selbstverständlich stehen wir dazu im engen Austausch mit den Behörden."
In sozialen Netzwerken kursieren allerdings Aufnahmen, die Aufkleber zu autonomen Fahrfunktionen von BMW und einen Link zu den Datenschutzrichtlinien bei Testfahrzeugen auf einer zerstörten Karosserie zeigen. In wie weit diese wirklich zum BMW-Unfallfahrzeug gehören, ist auf Basis der Motive nicht zu bewerten. Und auch die Polizei bleibt bei ihrer Darstellung: "Unsere Angabe begründet sich auf den Aufklebern auf dem Fahrzeug, dass es sich hierbei um ein autonomes E-Testfahrzeug handelt. Wir stehen in Verbindung zu BMW und ein Sachverständiger ermittelt, ob es sich um ein solches Fahrzeug handelt oder nicht", sagte ein Polizeisprecher am Dienstagnachmittag.