Berlin. Der Motor, der seinen Namen trägt, war eine Jahrhunderterfindung. Am 27. Februar 1892 meldet Rudolf Diesel beim Kaiserlichen Patentamt in Berlin eine "neue, rationelle Wärmekraftmaschine" zum Patent an. Ein Jahr später erhält Diesel das Patent unter der Nummer 67207. Es war der Anfang einer Weltkarriere. Ohne seinen Dieselmotor wären Menschen und Güter in der heutigen Welt längst nicht so in Bewegung.
Diesels Idee war, Luft im Motorenbrennraum so großem Druck auszusetzen, dass sich der Kraftstoff von selbst entzündet. Dieselmotoren arbeiteten deutlich effektiver als andere Antriebe. Der Dieselmotor hatte einen Wirkungsgrad von etwa 26 Prozent – also das Maß, mit dem der Motor die zugeführte Energie nutzt – und übertraf damit die Dampfmaschine um mehr als das Doppelte. Moderne Dieselmotoren erreichen inzwischen einen Wirkungsgrad um die 50 Prozent.
Für den weltweiten Handel ist der Dieselmotor immer noch elementar, vor allem im Schiffsverkehr. Als Antrieb von Autos ist der Diesel zwar im Zuge des Abgas-Skandals in Verruf gekommen, vor allem in Deutschland aber haben Dieselfahrzeuge immer noch einen hohen Anteil.