Wolfsburg/Hannover. Die Volkswagen-Spitze hat sich auf einen recht unangenehmen Tag am Mittwoch eingerichtet - schon bevor die Braunschweiger Staatsanwaltschaft die brisante Nachricht herausgab, dass gegen Martin Winterkorn und Herbert Diess ermittelt wird. Bei der Hauptversammlung am Mittwoch (22.06.) sorgen die neuen Ermittlungen wegen möglicher Marktmanipulation gegen den Ex-Konzernchef und den amtierenden VW-Markenchef für zusätzlichen Zündstoff.
Sie rücken eine für viele Aktionäre wichtige Frage wieder in den Fokus: Wann wusste der Vorstand von den manipulierten Abgaswerten, und hat er die Finanzwelt zu spät informiert? Diesen Vorwurf machen viele Investoren der VW-Führung seit Langem, er ist die Grundlage für milliardenschwere Klagen.
Erstmals nach dem Bekanntwerden des Abgas-Skandals müssen Aufsichtsrat und Vorstand nun den Anteilseignern Rede und Antwort stehen. Hinter vorgehaltener Hand heißt es im Konzern, Vorstand und Aufsichtsrat müssten sich wohl einen Tag lang nur anschreien lassen.