Gerlingen. Nüchtern und bis zuletzt im Detail bei der Sache - Hermann Scholl galt beiBosch immer als harter Arbeiter. So streng er mit sich selbst war, so streng war er mit anderen.
Seine Nachfragen waren bei den Mitarbeitern gefürchtet. «Gegen gute Argumente ist er nicht verschlossen, aber die mussten ihn schon voll überzeugen. Denn er hat in der Regel auch immer gute», erinnert sich sein Nachfolger an derBosch-Spitze und im Aufsichtsrat, Franz Fehrenbach. Am Sonntag (21.06.) feiert Scholl seinen 80. Geburtstag.
Er ist ein Tüftler, dessen technische Expertise seinen Mitarbeitern Hochachtung abgewann. Gab es ein Problem, ging er ihm auf den Grund. «Was er nicht leiden konnte: Wenn klare organisatorische Festlegungen später aus dem Ruder liefen», sagt Ex-Vize Tilman Todenhöfer.
Scholl arbeitete viel, nahm immer wieder Versuchswagen auch mit nach Hause. «Für Bosch hat er jede Mühe auf sich genommen - er hat Bosch sein Leben gewidmet», erklärt Todenhöfer. Noch als Aufsichtsratschef lässt er es sich nicht nehmen, sich bei allen möglichen Anlässen an derSeite des damaligen Bosch-Chefs Fehrenbach zu zeigen.